Habitats of the Future

Wie und wo wir in der Zukunft wohnen werden? Die Vergangenheit hatte klare Vorstellungen von dieser Zukunft: Habitate am Meeresgrund, in der Erdumlaufbahn, auf dem Mond oder dem Mars. Der verstorbene amerikanische Futurologe Alvin Toffler phantasierte 1970 in „Future Shock“ von beweglichen Häusern, die nach Wunsch und Laune neu zusammengebaut und kombiniert werden können. All das mag vielleicht eines Tages noch wahr werden, aber bis jetzt ist davon wenig zu sehen. Die reale Entwicklung der Architektur lässt Phantasie eher vermissen. Wenn Architektur und Stadtplanung die Poesie des Raumes sind, dann werden in der Realität immer wieder dieselben alten Gedichte heruntergeleiert, und das ist weder praktisch noch macht es Spaß.

Das „Wohnen der Zukunft“? Im Moment ist der Ist-Zustand für Deutschland relativ einfach erfassbar: Steigende Mieten und wachsende Wohnungsnot. Die Frage nach dem Wohnen der Zukunft ist somit auch eine soziale Frage. Diese Frage aber mit endlosen, monotonen Wohnmaschinen zu beantworten, wie es die Moderne schon einmal versucht hat, wäre fatal. Das Dahinvegetieren in vergessenen und abgehängten Banlieues, die sich nur dadurch auszeichnen, dass sie noch einen Hauch besser sind als die Obdachlosigkeit, kann keine Zukunft sein. 

Machen wir uns also Gedanken über Häuser, die gedruckt oder gar gezüchtet werden. 
Über Nanotechnologie und smarte Materialien zum Bauen und Gestalten. Über soziale Netzwerke und Verhältnisse, die für einen bedeutenden Anteil der Bevölkerung feste Wohnsitze überflüssig, ja hinderlich machen. Über mobile tiny houses, die sich im Handumdrehen zu Communities zusammenschließen lassen. Denken wir nach über das Wohnen im Meer, in der Umlaufbahn, auf dem Mond und auf dem Mars.