Ort: Uni-Campus Stuttgart Stadtmitte
Unser schwellenangstfreies Einstiegsangebot zum Reinschnuppern – völlig gratis, aber ohne Abstriche bei der Qualität. Science-SlamerInnen stellen vielversprechende Ideen und Strategien zur Eindämmung des Klimawandels und zur Raumfahrttechnik vor – in jeweils 10 Minuten. Sie präsentieren ihr Forschungsprojekt kurz und verständlich. Im Anschluss tragen SchriftstellerInnen Zukunftsszenarien zu diesen Ansätzen vor. Das Ganze wird von Künstlern begleitet, die Bilder zu Slams und Szenarien zeichnen.
Kein Biokunststoff ist auch keine Lösung
Wissenschaftler: Simon McGowan
Schriftsteller: Martin Schäuble
Zeichnerin: Sandra Kraut
Im Zeitalter der Polykrisen ist unser problematischer Umgang mit Kunststoffen in die zweite Reihe verdrängt worden. Es fällt leicht, die Probleme von vermüllten Flussläufen und von Mikroplastik, das die Blut-Hirnschranke passieren kann, zu ignorieren, wenn wir (zumindest gefühlt) über unglaubliche Ressourcen verfügen (#Drillbabydrill!) und die Müllberge eher im globalen Süden zu finden sind. Wie bei den meisten großen globalen Herausforderungen muss hier zeitnah eine Lösung gefunden werden. Zum einen verbrauchen wir in atemberaubender Geschwindigkeit die Ressource Öl, das neben dem Lebenselixier für die Heizung und Verbrennungsmotoren auch ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung von chemischen Produkten ist. Des Weiteren ist es fast unmöglich, die verlorenen Kunststoffe zu bergen und in den Stoffkreislauf zurück zu überführen.
Biokunststoffe können aufgrund ihrer biogenen Rohstoffbasis und ihrer potenziellen Abbaubarkeit einen Baustein zur Lösung beitragen. Auf lange Sicht werden wahrscheinlich die meisten verwendeten Kunststoffe biogenen Ursprungs sein. Zum einen, da unsere Erdölreserven von Tag zu Tag wertvoller werden und zum anderen durch die Tatsache, dass biobasierte Kunststoffe in der Lage sind, biogenen Kohlenstoff langfristig zu speichern. Allerdings ist dies noch ein weiter Weg und solange der erdölbasierte Einweg-Kunststoff die kostengünstige Alternative darstellt, sind die Transformationsanreize gering.
Aus dieser Situation können wir uns leider nicht raus-recyclen! Wir müssen uns vielmehr fragen, ob Aufwand, Nutzen und Risiko noch in einem annehmbaren Verhältnis stehen. Wenn wir uns dann beschämt den Schweiß mit einem Einwegtaschentuch von der Stirn getupft haben, sollten wir schleunigst damit beginnen, unseren Umgang mit limitierten Ressourcen so zu gestalten, dass wir auch zukünftigen Generationen die Chance lassen, diese zum Wohl und Erhalt des blauen Planeten einsetzen zu können.
Pimp My Plants: Was kann – und darf – die grüne Gentechnik
Wissenschaftler: Jonas Freudigmann
Schriftsteller: Marcus Hammerschmitt
Zeichnerin: Hanna Wenzel
Mächtige Werkzeuge, neue Chancen, heiße Debatten: Die Grüne Gentechnik verspricht bahnbrechende Fortschritte in der Landwirtschaft. Doch was genau steckt dahinter? Welche Risiken birgt diese Technologie? Und können wir sie wirklich nutzen, um die Herausforderungen des Klimawandels und der Ernährungssicherheit zu bewältigen? Schon seit Jahrtausenden greift die Menschheit in die Natur ein und domestiziert Pflanzen, um bessere Erträge oder schmackhafte Früchte hervorzubringen. Über Generationen hinweg entstanden so die Nutzpflanzen, die wir heute kennen: Blumenkohl, kernfreie Bananen, und saftige Wassermelonen sind Zeugen dieser langen Tradition. Mittlerweile gibt es jedoch auch neuere, zielgerichtete Methoden, um die Eigenschaften von Pflanzen zu verändern. Doch sind diese auch so sicher wie die altbewährten Ansätze? Und gibt es überhaupt Vorteile gegenüber der klassischen Pflanzenzucht?
Wie ruft man einen Satelliten an – und was, wenn er nicht abhebt?
Wissenschaftlerin: Julia Zink
Zeichner: Stefan Dinter
Um mit einem Satelliten zu kommunizieren, braucht es natürlich erst einmal einen Satelliten – mit funktionsfähiger Antenne – und eine Bodenstation auf der Erde. Da der Satellit um die Erde kreist, ist er für eine Bodenstation allerdings nur zu bestimmten Zeiten für wenige Minuten sichtbar. Diese kostbaren Minuten müssen reichen, um den Zustand des Satelliten zu prüfen und ihm mitzuteilen, was als Nächstes zu tun ist. Besonders spannend wird es, wenn der Satellit ein Triebwerk hat und seine Bahn während einer funkstillen Phase ändern soll. Sollte dabei etwas schieflaufen, kann der Satellit vorübergehend „verschwinden“ – doch mit sorgfältiger Missionsplanung am Boden und eingebauten Sicherheitsmechanismen an Bord lässt sich das Risiko minimieren.
Damit doch noch der Bus kommt
Wissnschaftlerin: Kathrin Viergutz
Autorin: Kris Brynn
Zeichner: Felix Pestemer
Kathrin Viergutz hat schlechte Nachrichten für uns: In 15 Jahren wird es keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr geben. Zumindest wird es aufgrund der demographischen und sozialen Entwicklungen bald niemanden mehr geben, der unsere Busse fährt. Könnte autonomes Fahren das Problem lösen? Wenn ja, wie wird der öffentliche Nahverkehr der nahen Zukunft aussehen: Selbstfahrend, vollautomatisiert, hochautomatisiert oder fahrerlos? Viergutz hat sich darüber Gedanken gemacht.